1993 wurde das argentinische Rentensystem an private Firmen ausgelagert. Die Folgen waren katastrophal: Altersarmut, soziale Spaltung, hohe private und staatliche Schulden. Deshalb beschloss Argentinien 2008, die Rentenversicherung wieder zu verstaatlichen. Doch das US-Unternehmen MetLife sieht sich dadurch benachteiligt und fordert Schadensersatz für den Profitausfall.
Aber: Die Privatisierung von Menschenrechten ist problematisch, weil damit Schutzpflichten des Staates ausgelagert werden an Unternehmen, die Gewinne machen wollen. In mehreren Verfahren beschäftigte sich das ICSID beispielsweise schon mit der Renationalisierung der Wasserversorgung, nachdem private Systeme keinen Zugang zu Wasser für alle garantieren konnten. In Bezug auf das Recht auf soziale Sicherheit führten die Vereinten Nationen schon früh aus, dass Staaten grundsätzlich in der Verantwortung stehen, sicherzustellen, dass private Akteure den Zugang zu sozialer Sicherheit nicht gefährden.