Die junge Deutsche Elisabeth Käsemann war 1968/9 nach Argentinien gegangen, hatte sich dort politisch engagiert und war nach Beginn der Militärdiktatur (24. März 1976) im Widerstand gegen die Militärs aktiv. Nach ihrer Verhaftung in der Nacht vom 8. auf den 9. März 1977 begann eine Öffentlichkeitskampagne in Deutschland, um ihre Freilassung zu erreichen, die aber letztlich erfolglos blieb, auch weil die Bundesregierung nicht die erforderlichen Schritte gegenüber der Militärjunta unternahm.
In der Nacht vom 23. auf den 24. Mai 1977 wurde die Leiche von Elisabeth Käsemann nach mehrwöchiger Folterhaft in der Nähe des Ortes Monte Grande aufgefunden. Seitdem bemüht sich die Familie Käsemann um die juristische Aufarbeitung des Mordes. In Deutschland blieben diese Versuche Anfang der 80er Jahre ohne Erfolg: sowohl eine Strafanzeige wegen des Mordes bei der Staatsanwaltschaft Tübingen als auch eine gegen den damaligen Außenminister Genscher wegen Unterlassener Hilfeleistung wurden eingestellt.